Dienstag, 17. Januar 2012

Weihnachtsplätzchenaktion

Weihnachten, das Fest des Schenkens


Kurz vor Weihnachten, Samstagmorgen, Fußgängerzone Gießen:

Der Seltersweg ist brechend voll mit Menschen, die im vorweihnachtlichen Stress versuchen, letzte Geschenke zu finden, die noch für die Familie fehlen.

Sie huschen im Eilschritt mit ihren raschelnden Tüten von Geschäft zu Geschäft, weil es ziemlich kalt ist und die Heizungsluft die kalt gewordenen Finger wärmen kann.

Da es Samstag ist, stehen zusätzlich zu den unzählbaren Glühweinständen auch Gemüse- , Blumen- Honig- und Fischverkäufer in der Fußgängerzone, die mit Extra-Sonder-Weihnachtspreisen versuchen, Kunden zu locken. Auch sie frieren.

In der Galeria Kaufhof stehen sich drei junge Studentinnen schon seit vier Stunden die Beine in den Bauch, da sie die soeben von Kunden gekauften Geschenke einpacken, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Die Kunden sich sichtlich gestresst, angesichts der langen Schlangen und der Tatsache, dass ja schon in einer Woche Weihnachten ist.

Menschenmassen eilen zum Marktplatz, um ihre Einkäufe nach Hause zu transportieren. Die Busfahrer drücken bei der Maximalanzahl von Personen nach dem Personenmaximalbeförderungsgesetz für Omnibusse ein Auge zu und transportieren die schimpfenden, sich in jede Ritze des Busses quetschenden, schwitzenden Passagiere nach Hause.

Auf der Kundentoilette im Karstadt warten die netten Klofrauen auf ihren Feierabend. Sie bekommen an Weihnachten immer etwas mehr Trinkgeld, da die Kunden viel mehr Glühwein trinken und daher öfter auf Toilette müssen.

Während die Menschenmassen ihre Konten leerräumen, um für den schon seit Monaten quengelnden Sohn das neuste Computerspiel zu kaufen und für die Schwiegermutter ein Halstuch bei Peek&Cloppenburg, wartet ein Mann mit Hund vor der Tür dieses Kaufhauses darauf, dass ihm jemand etwas Kleingeld in seinen Hut wirft. Anscheinend ist aber kein Kleingeld bei den Menschen vorhanden, da man heutzutage mit Kreditkarte bezahlt. Der Mann hat aber leider kein EC-Karten-Lese-Gerät.

Von Weihnachtsstimmung nichts zu sehen. Da haben wir uns vom Projekt20plus gefragt, wie man denn echte Weihnachtsstimmung in den Seltersweg bekommen kann? Kurzerhand haben wir sehr viele Plätzchen gebacken und insgesamt 50 Tütchen verschenkt. Einfach so.

Da waren auf einmal viele Menschen dem Fest der Liebe etwas näher. Und gerade wir Schenker haben wohl die größte Vorfreude auf Weihnachten bekommen.